Die Wohnhäuser Bergfrieden befinden sich weit über dem Ortszentrum von Laterns – abseits jeglichen Trubels, in einer beeindruckenden Bergkulisse. Das Ensemble wird geprägt von kleinmaßstäblichen Bauten mit privater und zum Teil landwirtschaftlicher Nutzung. An diesem Ort stand früher das Gasthaus Bergfrieden – ein Treffpunkt für Naturbegeisterte, Erholungssuchende und Liebhaber kulinarischer Genüsse. Die Bauherrschaft konnte gemeinsam mit Freunden das Grundstück samt baufälligem Gasthaus erwerben. Sie wollten neben ihrem Wohnsitz einen Ort zum Entspannen und Tagen schaffen – eines der Häuser kann als Seminar- oder Ferienhaus gemietet werden.

Die neuen Baukörper wurden bewusst, jedoch sehr behutsam in den bestehenden Kontext eingefügt. Kompakte und einfache Formen der Bauten reagieren sensibel auf das natürliche, ländliche Umfeld. Die klare südliche Positionierung und Ausrichtung der Baukörper, sowie die Anordnung der neuen Volume schaffen einen großzügigen Außenraum. Für die Nutzer ermöglicht die Ausrichtung eine perfekte Rundumsicht in die Bergwelt der Talschaft. Die klar strukturierte Erschließung ermöglicht auch bei winterlichen Bedingungen eine optimale, einfache Nutzung und Bewirtschaftung. Über die großzügigen Vorplätze werden die Gebäude erschlossen. Die Trennung zwischen innen und außen ist aufgehoben. Geschützt durch die eingeschnittenen Schopfbereiche, entsteht ein verbindender Übergang in den Innenraum – der großzügige Ankunftsbereich im Inneren schafft eine fließende Sichtverbindung mit dem hochwertigen Außenbereich. Zudem ermöglicht die durchlässige Raumanordnung im Innenbereich klare Bezüge zum Außenraum und zur Natur – mit Ausblick nach Osten, Süden und Westen. Sowohl die horizontale als auch die vertikale Wegeführung wird immer von starken Sichtbezügen begleitet. Die großzügigen überdachten Terrassen dienen einerseits als Sicht- und Sonnenschutz und andererseits als Aussichtspunkt in die umliegende Berglandschaft. Eine sehr hohe, angenehme Wohnqualität für die Benutzer mit vielfältigen Ein- und Ausblicken waren übergeordnetes Ziel.

Die neuen Gebäude wurden in Mischbauweise konzipiert: Die erdanliegenden Sockelgeschosse wurden in Massivbau, die Erd- und Obergeschosse in Holzbauweise ausgeführt. Durch den Einsatz von Massivholzdecken sowie vorgefertigten Außenwand- und Dachelementen konnte eine kurze Bauzeit garantiert werden. Um der traditionellen und heimischen Baukultur gerecht zu werden, kam im Innenausbau und bei den Fassaden Holz zum Einsatz. Durch den transparenten Holzvorhang entsteht von außen ein markanter, homogener Körper und von innen eine hohe Durchsichtigkeit. Warmes, gefiltertes Tageslicht und die dadurch entstandene Abschirmung laden zum entspannten Verweilen ein. Die Baukörper werden vom Spiel der offenen und geschlossenen Fassadenflächen bestimmt.
Mit gezielt eingesetzten Öffnungen reagieren die Gebäude auf Bewegungsabläufe, Raumsequenzen und die Außenwelt.

Die kompakte, einfache und konstruktive Form der Baukörper stellen einen wesentlichen Faktor für die Wirtschaftlichkeit bei der Erstellung und im Betrieb der Gebäude dar. Die Neubauten wurden energetisch in Passivhausstandard konzipiert. Eine hochwertige Dämmung aller beheizter Bauteile und eine Minimierung der thermischen Gebäudehülle garantieren niedrige Betriebskosten.