Nanimarquina

Nanimarquina.

1.500 Stunden Handarbeit.

1.500 Stunden. So lange kann die Produktion eines Teppichs von nanimarquina dauern. Und die findet in Indien und Pakistan statt, durch langjährige Partner, in einem Umfeld, in dem soziale Verantwortung, Umweltschutz und höchste Qualität von Rohstoff und Endprodukt eine tägliche Selbstverständlichkeit sind.

 

„Schon als Kind hat Nani erste Entwürfe gezeichnet und mit viel Hingabe kreativ gearbeitet“, erzählt uns Susanne Muxel im Showroom von nanimarquina in Barcelona. Die gebürtige Vorarlbergerin ist seit eineinhalb Jahren für das spanische Label tätig und kümmert sich um den deutschsprachigen Markt. „Das liegt wahrscheinlich an der DNA, die sie von ihrem Vater mitbekommen hat“, ergänzt sie. Und tatsächlich ist der Vater von Nani, Rafael Marquina (siehe Randspalte) heute international mit Sicherheit ebenso bekannt, wie die wunderbaren Teppiche, die seine Tochter mit ihrer Familie und dem Team herstellt. Die Familie, das ist Tochter Maria, die sich als CEO des Unternehmens um die wirtschaftlichen Belange kümmert, Gatte Albert Font, der für die Fotografie sorgt und Schwester Carlotta, die sich um das Corporate Design des Unternehmens kümmert.

 

Als Nani Marquina 1987 ihre Firma gründete, war sie allen anderen um einen entscheidenden Schritt voraus: Sie war die erste, die auf handgeknüpfte Designteppiche setzte. Und auf die Zusammenarbeit mit namhaften Designern. Nicht immer war der Weg nur von Erfolg gekrönt, gerade die Anfänge waren schwierig. Erst als sie 1993 von der mechanischen Produktion auf handgeknüpfte Teppiche umstieg und in Indien und Pakistan zu produzieren begann, ging es richtig steil bergauf. Endlich war man frei, was Design, Breiten, Formen oder Materialien anlangte. Auch die Zusammenarbeit mit international renommierten Designern hat die Entwicklung unterstützt. „Javier Mariscal war der erste der ganz Großen, die mit uns arbeiteten“, erzählt Susanne Muxel. Viele weitere sollten folgen – von Arad und Chillida über Glaser, Padron oder Doshi und Levien bis zu den Brüdern Bouroullec, Neri & Hu oder Jaime Hayon. So vielfältig wie die Designer sind auch die verschiedenen Teppiche von nanimarquina.

 

Mit dem jüngsten Projekt, das gemeinsam mit der britischen Designerin Ilse Crawford realisiert wurde, unterstreicht nanimarquina auch die Verantwortung für Mensch und Umwelt, die das Unternehmen seit vielen Jahren wahrnimmt. Der Teppich Wellbeing wird ausschließlich aus regionalen Materialien gefertigt, nicht gebleicht und nicht gefärbt. Sogar die Verpackung passt zum Konzept – Baumwollhülle statt Plastikfolie. Seit 2000 investiert das Unternehmen einen Teil seiner Erlöse in das Projekt „Care & Fair“. Es stellt sicher, dass die Kinder jener Arbeiter, die für nanimarquina Teppiche weben, während der Arbeitszeit der Eltern eine ordentliche Ausbildung in der Amita School in Bhadohi, Indien erhalten. Die gesamten Schulkosten werden vom Unternehmen übernommen.
Auch der Einsatz von Chemikalien für die Teppichwäsche wurde durch einen eigens entwickelten, biologisch abbaubaren Waschzusatz ersetzt: Ecosheen schont das Abwasser und damit die Felder, die oft rund um die Webereien liegen und die Nahrungsgrundlage für viele Familien sind.

 

nanimarquina beliefert heute mit ihren Teppichen Kunden in der ganzen Welt – von Privatpersonen über Büros, Hotels und Gastrobetrieben bis zu öffentlichen Einrichtungen. „Wir sind extrem flexibel, was Größen betrifft“, unterstreicht Susanne Muxel eine der Stärken von nanimarquina. „Und wir haben für jede Raumsituation die gewünschte Lösung – sogar wenn der Teppich mal nicht auf dem Boden liegen soll, sondern ein Möbel kleidet“, ergänzt sie. So geschehen in der Disseny Hub Bar in Barcelona. Oder, wenn es besonders groß sein muss, wie im UN-Hauptquartier in Genf, wo man rund 600 qm Wandteppich aus rund 80 Einzelteilen zusammengesetzt hat. „Wir lieben Teppiche. Und wir leben Teppiche“, bringt es Susanne Muxel auf den Punkt. Das sieht und spürt man, finden wir und schlendern gerne noch ein wenig mit ihr durch den Showroom.