akaba

AKABA

Family Business Akaba: Ein stolzer Vater, drei umtriebige Töchter, eine tolle Familie und ein Unternehmen, das sich neu erfunden hat, um 

so richtig durchzustarten.  


Als Jose Ángel Diez 1986 Akaba gründete,

hielten ihn viele für verrückt. Der damals

33-Jährige hatte einen guten Job in einer

großen Firma, drei Kinder und ein geregeltes

Leben. Was ihm fehlte, war eine Perspektive

und vielleicht auch ein Stück weit der Sinn

dessen, was das damalige Unternehmen –

natürlich produzierte es Möbel – herstellte.

„Ich wollte einfach etwas von Wert machen,

das Bestand und Qualität hat“, erzählt er.

Und so entschied er sich kurzerhand, mit

zwei Kollegen ein eigenes Unternehmen zu

gründen. Aber wie sollte es heißen? In der

Diskussion und nach vermutlich hundert

verschiedenen Vorschlägen rief einer der

drei plötzlich: „Acabo!“, was so viel heißt

wie „genug, es reicht“. Daraus entstand, in

leichter Abwandlung dieses Ausrufs, der

Firmenname Akaba.


Noch immer ist Jose Ángel täglich im Unternehmen.

Aber inzwischen übt er sich in Zurückhaltung

und überlässt das Feld anderen, nämlich seinen drei wunderbaren, umtriebigen, schlauen und charmanten Töchtern. Während Ainara sich zuhause noch um ihre kranke Tochter kümmert, werden wir von Irati und Uxue offen und herzlich empfangen.

Bei Kaffee und süßem Gebäck erzählen sie von der Geschichte des Unternehmens, die keineswegs linear erfolgreich und friktionsfrei verlief.


„In den Anfängen schufen wir Möbel, die mehr Avantgarde-Stücke waren, eine Verbindung von Kunst und Design“, erzählt Irati. Designer wie Javier Mariscal oder Santiago Calatrava und Rafael Moneo prägten die ersten Jahre. Die außergewöhnlichen Möbel sorgten für Aufmerksamkeit und Begeisterung. Akaba wurde auf der internationalen Bühne wahrgenommen. „Aber natürlich waren diese Möbel nicht serientauglich und wirtschaflich nicht skalierbar“, so Irati weiter.


Der Durchbruch gelang dann 1994 mit Gorka, einem ikonschen Sessel, entworfen vom Studio Pensi. „Gorka hat uns so richtig Auftrieb gegeben und ist bis heute unser Bestseller“, ergänzt Uxue. In Gorka ist auch ganz klar die DNA von Akaba sicht- und

spürbar. Das Gestell aus Aluminium, die elegante, leichte Form und die perfekt gearbeitete Sitzfläche ist ein Abbild des Anspruchs und der Arbeitsweise von Akaba. Metall als Referenz an die industrielle Tradition des Baskenlandes, höchste Handwerkskunst als Credo und nachhaltige Materialen als Zeichen der Verantwortung für die

Menschen und das Umfeld – das zeichnet das Unternehmen aus. 2008 sollte das nächste Schlüsseljahr für Akaba werden. Just zu Beginn 

der weltweiten Finanzkrise begann die Familie mit

dem Neubau der heutigen Firmenzentrale,

ausgelegt natürlich auf die stark gewachsene

Belegschaft und den Auftragsstand aus der

Planungsphase des Gebäudes. „Wir haben

es durchgezogen“, so Irati. Allerdings brach

der Markt ein Viertel des Vorkrisenniveaus

ein. Akaba kämpfte. „Irgendwann kamen wir

aber an unsere Grenzen. Und so haben wir

2012 in einem langen gemeinsamen Prozess

mit allen Mitarbeitenden entschieden, massiv

zu reduzieren“, erzählen die Schwestern. Von 80 Mitarbeitenden mussten 40 das Unternehmen verlassen. Und man spürt, dass dieser Schritt noch heute schmerzt. 


„Im Jahr 2015 entschieden wir uns, die gesamte Strategie zu überdenken. Jetzt oder

nie war die Devise, wir stellten uns komplett

neu auf, konzentrierten uns auf Metall und

Polsterei als Kernkompetenzen, entwickelten neue Designs und Produkte und gaben so richtig Vollgas.“ Irati sprüht vor Energie, während sie erzählt. Und der Weg war goldrichtig. Nationale Designer wurden

engagiert, allen voran Jorge Pensi. „Der ist unglaublich“, schwärmen die beiden. „Er ist 75 Jahre alt, strotzt vor Tatendrang und ist immer überall dabei, wenn wir seine Entwürfe vorstellen. Er hat sogar angeboten, dass er auf der nächsten Messe singen könnte“, lachen sie sichtlich amüsiert.