Louis Poulsen

Louis Poulsen 

& die Artichoke

Sie besteht aus 72 einzelnen Plättchen. Die sind so angeordent, dass man aus keiner Perspektive das Leuchtmittel sieht, also nie geblendet wird. Und die günstigste Version kostet 8.000 Euro. Die Rede ist von der Artichoke, der wohl bekanntesten Leuchte von Louis Poulsen. Sie wurde 1958 von Poul Henningsen entworfen und verkauft sich heute besser den je.

 

Die Schauräume von Louis Poulsen befinden sich in einer ehemaligen Artelleriekaserne in Kuglegarden. Das Areal ist aufwändig restauriert worden und Heimat zahlreicher anderer Marken – unter anderem Ferm Living. Dazu aber später. Wir werden von Patrick Reinhardt durch den Schauraum geführt, der uns stolz die Neuheiten des Jahres präsentiert. „Wusstet ihr, dass über 90 % aller Straßenleuchten in Kopenhagen von Louis Poulsen stammen? Unsere Mastleuchten sind hier ein echter Renner“, erzählt er. Und er legt noch nach mit der Geschichte, dass die PH5 in Kupfer die meist gestohlene Wand-Outdoorleuchte in Dänemarks Privatgärten ist.

 

Die Mini-Ausführung der PH5 gibt´s in zahlreichen neuen Farben, ein weiteres Novum in der Kollektion von Louis Poulsen. Auch die Outdoorleuchten Flindt haben Zuwachs bekommen. Die Panthella, entworfen von Verner Panton, wurde zu ihrem 50. Geburtstag in neuen Größen und Oberflächen aufgelegt. Sie ist sowohl als Steh- wie auch als Tischleuchte erhältlich. Doch nochmals zurück zur Artichoke, der wohl bekanntesten Louis Poulsen Leuchte. Mithilfe von 72 Blättern, die in 12 Reihen mit jeweils sechs Blättern präzise positioniert sind, verteilt sie das Licht sowohl nach innen als auch nach außen. Auch heute noch wird die Leuchte in Handarbeit gefertigt. Wer das Model in Glas haben möchte, muss dafür übrigens 21.000 Euro auf den Tisch blättern. Dafür reisen zwei Monteure aus Dänemark an, die das fragile Objekt vor Ort zusammenbauen und aufhängen.

 

Der Designer der Artichoke, Poul Henningsen studierte zwar Architektur, machte aber nie einen Abschluss. Sein Interesse galt dem Lichtdesign. Später arbeitete er auch als Schriftsteller und Journalist. Während des zweiten Weltkrieges floh er nach Schweden. Neben der Artichoke entwarf Henningsen zahlreiche weitere Leuchten für Louis Poulsen, nämlich alle, die noch heute den Namenskürzel „PH“ verwenden. Übrigens: Bei der PH5 bezeichnet die Ziffer 5 den Durchmesser des größten Schirmsegments in Dezimeter. Nur so am Rande.